Analog

Nach meinem Wiederbeginn mit der Fotografie Ende der 2000er Jahre fotografiere ich nun seit einigen Jahren wieder überwiegend analog, d.h. auf „echten“ Film.

Warum tue ich das im Zeitalter der digitalen Fotografie, die doch alles besser und einfacher gemacht haben soll?

Ein Grund ist eine ästhetische Entscheidung: ich liebe die Schwarzweiß-Fotografie, und ich liebe den Look klassischer Schwarzweißfotos. Und dieser Look ist auch durch die Verwendung von Film bestimmt, sein Korn, seine Textur… 
Natürlich kann man das auch alles digital nachahmen, aber meiner Ansicht nach hat man damit nur eine Simulation geschaffen, kein „echtes“ Schwarzweißfoto.

Ein weiterer Grund ist die Entschleunigung der Fotografierens – in der analogen Fotografie hat man pro Film immer nur 36 Aufnahmen zur Verfügung, im Mittelformat 6×6 cm sogar nur 12.
Diese Beschränkung führt zum bewußteren Fotografieren, man knipst nicht mehr einfach drauflos.
Weniger Quantität, aber im Idealfall mehr Qualität – die filmbasierte, photochemische Analogfotografie wird so zum Gegengewicht gegenüber der Bilder-Inflation der Digitalfotografie.

Als dritter Grund kommt noch die handwerkliche Tätigkeit des Entwickelns der Filme und ggf. Vergrößerns der Aufnahmen hinzu – als willkommener Ausgleich zur Alltagsarbeit am Computer. 

Dennoch fotografiere ich aber auch digital – dogmatisches Handeln ist fehl am Platze wenn es um Aufgaben geht in denen die digitale Fotografie ihre Stärken ausspielen kann, wie Schnelligkeit, sofortige Überprüfbarkeit, extrem hohe Lichtempfindlichkeit, u.s.w.

Digital fotografiere ich mit einer Vollformat-DSLR von Canon.
Analog kommen im Kleinbildformat Spiegelreflexkameras von Canon und Nikon zum Einsatz, zu denen sich ein Hasselblad-System für qualitativ noch hochwertigere Aufnahmen im Mittelformat 6×6 cm gesellt.